Ein Stamm. Mehrere Stämme. (Ein Volk. …? Bleibt einem hoffentlich im Hals stecken…) . Dieser Baum hat viel erlebt. Nicht persönlich vielleicht, er stand ja nicht als Topfpflanze bei der Gala für die Celebrities, und wenn, dann waren es vielleicht diejenigen von Karl dem Großen. Ach nein, Karl, dem V., (und wie groß war der erst!). War der je in München? Ach. Wir wissen so wenig, sagte schon Ringelnatz.
Nun steht er da, die englischen Gärtner lieben ihn sicher still und innig, nicht einmal den Vorführeffekt eines angenagelten Schildes würden sie wagen sich zu erdreisten. Da steht NICHTS.
Außer eben diesem Baum. Und der lebt noch. Sind das seine Kinder, die nach oben streben? Seine Enkel? Auf jeden Fall, sie gehören zur Familie. Und da mag es Hunderte, Tausende geben, weit und weiter entfernte, Neffen, Nichten, mitnichten.
Nicht zum ersten Mal holt mich dieser Anblick vom Rad. Ein Brocken Bast, Borke und Cambrium fussballgroß, liegt wie da am Boden. Wo passt das? Will das wieder ganz machen. Ach. Das wächst nicht mehr an. Nun verlangt es, dass ich dem Subjekt mit dem Objektiv huldige.
Kaum seh ich hinter mir den geduldig Wartenden. Ein Münchner, vielleicht… Jedenfalls gleichen Alters, das Smart schon in der Hand. Ich blicke zu ihm, mache den Weg frei. „Irre, nicht?!…“ sage ich, „So alt werden wir kaum!“. Der Mensch, ein Schelm – „Na. Aber – so (alt) ausschauen, …“ (vielleicht).
Sollte wohl mal die Gärtner fragen. Was die so zu erzählen haben …