Unter Freunden sein.
Monat: Juni 2024
Musizieren
Woran sind Pianist:innen zu erkennen?
Sie haben stets alle Hände voll zu tun.
Deren es ja zwei hat, meist. So auch bei Wolfgang Lauth, einem wichtigen Mannheimer Pianisten, früh stilbildend in den fünziger Jahren des letzten Jahrhunderts – nein ich meine nicht das letzte, das könnte immerhin auch unser aktuell laufendes sein – sondern das vergangene. Also, Wolfgang Lauth hatte mit feinem Humor und oder dem Gespür für Standesunterschiede dieser Zeit, als Berufsbezeichnung „Akkordarbeiter“ als Untertitel an seinem Namen an der Klingel stehen. Nun wissen wir, dass klassische Akkordarbeiter am Band in der Industrie für jede geleistete Einheit bezahlt werden. Die meisten Musiker verwechseln allerdings Musik mit Noten, klingenden Noten, vielen, sehr vielen klingenden Noten. Nun, erfahrene, oder vielleicht auch nur Musiker eines anderen Schlags- aber auch Hörfreunde – wissen, Musik geschieht aus der Stille heraus und braucht Pausen, viele Pausen (die ja übrigens oft auch in den Noten ausdrücklich drin stehen). Wie Wayne Shorter sinngemäß etwa sagte: „… es kommen mir so viele Töne in den Sinn. Diesen lasse ich aus, und diesen, und die nächsten. Um vielleicht wieder einen zu spielen“.
Ich bin recht sicher, dass er diese Zeit nicht nur nutzt, um seinem Sinn zu folgen, sondern auch um seinen Mitmusizierenden zuzuhören. Das tun Musiker immer zu einem gewissen Grad, mehr oder weniger. Gute Musiker eben mehr, meine ich …
Ach ja, warum können Pianist:innen nicht Schreibmaschine schreiben? Weil sie immer gleich 10 Tasten gleichzeitig antippen.