Um die Ecke

Es gibt, in vielen öffentlichen Plätzen, Bahnhöfen und Untergründen zuweilen nur zwei Sorten von Münchenern, von denen die meisten weder Münchnerisch (eine mittlerweile sehr seltene Unterart des Bayrischen, nennen wir’s „Minga“) oder sonst eine Form des Deutschen sprechen. Meistens sprechen sie garnix (en france: gare nix) oder sie sprechen Handy, eine völlig ursprungsfreie Sprache. Nun, die zwei Sorten sind: „Renner“ und „Penner“.

Erstere gehen, oder besser, rennen, direkte Wege. Das führt zu dem eigenartigen Effekt, dass einem, egal, als Müßiggänger oder Passagier, etwa die Hälfte dieser Menschen, nun, am Arsch vorbei geht. Sprichwörtlich. Knapp.

Immer wieder daher erstaunt erschrockene Gesichter, wenn jemand erfolgreich eine Ecke im Untergeschoss scharf links geschnitten hat und dann plötzlich einem weiss und bleich Entgegenkommenden Gewahr wird. Ja! Das! Wie aber wohl!? Noch nie! Unglaublich! Ich nicht allein auf der Welt, und nicht aller Platz für mich? Dafür geschehen dabei hier erstaunlich wenig Zusammenstöße, physischer Art.

Es sei niemandem geraten, sich diesem Diktat nicht zu unterwerfen, statt ihm zu folgen. Verunsichert, beim Radfahren, halte ich überraschend an im Englischen Garten. Passanten hatten mich irritiert. Von hinten ein Radfahrer, nur mit Mühe kommt er knapp zum stehen: „was bremsen Sie denn hier!? Was bremsen Sie denn da!? Was halten Sie denn jetzt an?!“. Heut würd ich sagen: „Gibt’s da ein Gesetz?“. Dieser junge Mann war übrigens nett, wir haben uns gut unterhalten und geeinigt. Aber für mein Bremsen hatte er kein Verständnis.

Salamander

Der Salamander war nicht irritiert. Vielleicht erschrocken? Viel zu kalt im Frühjahr an der Mangfall, in den Voralpen…