Ein Jahr München …

… in Büchern:

1001 Nacht. Erzählt von Salman Rushdie. Unglaublich. Aktueller denn je.

Statt mir Boris Johnsons Churchill-Biographie zu verkaufen (von diesem blöden Reaktionär … wollen Sie ein Buch kaufen?), rät die Buchhändlerin (ach, wie war ich verwirrt von ihrer überaus attraktiven Art – Buchhalterin fiel mir grade noch ein, um ihre Rolle in dem Handel zu präzisieren ;.) in meinem Lieblingsbuchladen zu Michael Köhlmeiers „2 Männer am Strand“. Eine auf mehr als einer Ebene spannende biographisch-fiktive Erzählung, die, nun, auch von Winston Churchill handelt. Nach dem Ja zum Brexit hätte ich ersteres, das von Herrn Johnson wohl auf die Straße geworfen und möglicherweise unschuldige Passanten getroffen und verletzt.

War hier schon Spinoza? Irgendwie schon, schon lange.

Louise Burgeois. Noch so eine Hundertjährige, naja, beinah.

Zwischendurch, Geburtstagsgeschenk: Louis Begley: Lügen (wollte tippen: „Lieben“) in Zeiten des Krieges. Ach Cholera. Und Walter Moers: Die Stadt der träumenden Bücher. Buchhaim – hier um die Ecke die Haimhausener Straße. Ach, kleine große Welt!

Göttliche Komödie, Dante Alighieri. Zitate von Kollegen hatten mich beeindruckt (Si intuarsi…). Eine Übertragung ins Neue, als Erzählung, von Kurt Flasch – Fehlschlag, das gute alte Reclam macht mir klar – kein aktueller Stoff, nicht(s) für mich.

Irvin Yalom: Als Nietzsche weinte. Wer etwas darüber erfahren möchte, was Behaviorismus und Psychodynamik unterscheidet, findet hier reichlich Material.

Irvin Yalom: Das Spinoza-Problem.

Bento / Baruch de Spinoza: Theologisch-politische Abhandlung. Logische Konsequenz daraus. Grundlegendste radikale Einstellung zu Religion, dabei gut nachvollziehbar. Seine „Ethik“ würde ich vermutlich nicht verstehen.

Wiedergelesen: Arno Schmidt: Seelandschaft mit Pocahontas. Unglaublich.

Und: Nicholson Baker: das Regenmobil. Dann im Original, zur gleichen Zeit: Travelling Sprinkler. English vom Feinsten. Kluger Amerikaner. Auch so einer wie Schmidt, aber nicht so heavy.

Das kleine Etymologicon. Kristin Kopf. Warum will ich Ethymiologie immer falsch schreiben (Psychiologhie? 🙂 Das Buch gibt mir viel, sehr viel, aber keine Antwort auf diese Frage.

Angefangen: Kleine Mordgeschichten für Tierfreunde; Patricia Highsmith. Eher ein Papierkorbkandidat.

Und schon wieder diese Bibliothekarin. Zwei Kolleginnen hat sie noch, ein griechisches Dreigespann von Musen oder – passt dann – Nornen (Urd – Schicksal, Verdandi – das Werdende und Skuld – Schuld; das, was sein soll, Quelle: Wikipedia). Und teilt mir ihre Einschätzung, es sei ein gut geschriebenes Buch, das mir ins Auge gefallen ist: „Wie soll ich leben? oder Das Leben Montaignes – in einer Frage und zwanzig Antworten“.

Logisch, zu Reclam zu greifen und die Essais zu lesen. Schon bestellt.

In der Reifung: Ovid-die Metamorphosen, Aristophanes, wieder, vielleicht Lysistrata.

Ach ja, da liegt noch, wartend. Durs Grünbein: Die Jahre im Zoo.

Papierkorb: Duden: Wolke sieben. J. Lottmann: Unter Ärzten.

… in Filmen:
Doris Dörrie – Fukushima. Die Inhaberin des Japanalia-Ladens neben dem Kino hatte Scheu, den Film zu sehen. Zu schmerzhaft, möglicherweise, auch oder gerade für ihre Freunde. Ja, schmerzhaft, aber auch sehr viel Mut schöpfend. Einer der wirklich guten Dörries!
Iran-Taxifahrer. Keine Toten, aber viel zum Nachdenken
Hayl Cäsar – Papierkorb
Die Faszination der Million
Gerade gesehen: „Toni Erdmann“. Krass gut. Dogma 2016, aus der 2. Reihe beobachtet (Genicksteife, weil Kino foll!). Und das am Dienstag!